JENSEITS VON HAMELN ODER- DAS NÄCHSTE VIRUS KOMMT BESTIMMT

Posted in Aktuell, Asien, Aus Aller Welt, Bangkok, Essen & mehr trinken, Gesundheit & Gute Besserung, Süd-Ost Asien, Sicherheit, Uncategorized on März 1, 2020 by Al

Sie lernen es einfach nicht. Kürzlich wurde in einer Thai Tageszeitung ein Artikel veröffentlicht, der dem geneigten Leser Appetit auf Rattenfleisch machen sollte. Tatsache ist, es waren nicht direkt die Ratten, die im Mittelalter die Pest übertrugen, sondern der Rattenfloh, der im Fell von Ratten lebt. Inzwischen ist jedoch bekannt, dass Ratten bis zu 120 verschiedene Krankheiten übertragen können. Wer sich also mal für ein paar Wochen krankschreiben lassen möchte und noch nicht weiß, wo er eine geeignete Krankheit herbekommt, sollte vielleicht mal im Keller oder der Kanalisation auf Pirsch gehen.

Zum Angebot gehören Leptospirose, Salmonellen, Hepatitis E, Fleckfieber, Bandwürmer, Tollwut und Tuberkulose, die mitunter tödlich enden können. Aber auch Parasiten gehen bei Kontakt mit den Nagern oft auf den Menschen über und verursachen so möglicherweise auch die Infektionskrankheit Borreliose. Viele Antibiotika sind bei der Behandlung von Erkrankten unwirksam, da sich die Viecher davon aus Abwässern von Krankenhäusern, Arztpraxen und Privathaushalten bedienen. Eigenbedarf sozusagen.

Wenn nach dem Verzehr jemand elendig verreckt , heißt es wahrscheinlich in der Todesanzeige: der Herr hat ihn zu sich genommen- aber die Thais beschäftigt dann eher die Frage, mit Papaya,- oder Gurkensalat? Nach dem Erfolg Chinas, wollen die hier wahrscheinlich endlich ihr eigenes Virus in die Welt senden.

Unter der Überschrift: So viel besser als Ihre Standard-BBQ-Ratte! Neues Nagetier-Menü begeistert die Kunden gaben sie einen Artikel, der sich wie eine PR-Mitteilung liest, zum Besten. Nicht erst seitdem denke ich: Bier kaltstellen ist auch irgendwie kochen.

Zum Anbeißen?

Im Isaan, einer kulinarisch noch immer nicht gemäßigten Zone, auch als die einzige Gegend, wo Kochtopf Tourette nicht auffällt bekannt, verkauft ein Ehepaar am Straßenrand gebackene und nicht, wie sonst üblich, gegrillte Feldratten. Das Geschäft brummt, weil die Frau nach eigenen Angaben „das Ratt“ neu erfunden hat. Unter dem Namen „Noo Naa Ob Ong“ werden die in riesigen Steingutpötten auf Holzkohle gegarten Pest-Nager an die Gourmets unter den Reisbauern verkauft.

Nach Bat Woman nun auch noch Rat Woman

Für die einfachen BBQ-Ratten bekam sie früher rund 90 Baht (2,60 €) durch ihre revolutionäre Gartechnik bekommt sie heute den doppelten Preis pro Erreger-Träger. Aber die Ernährungs-un-bewussten glauben hier auch, wenn Sie einem Tofu das Etikett Schinken ankleben, wird daraus tatsächlich ein Schinken. Bei Westernern, die gelegentlich auf Reisen der kleine Hunger überkommt und versehentlich an dem Rattatouille-Stand der besonderen Art anhalten, kommen die Amalgam Killer aber nur so gut an, wie etwa ein Syrer im thüringischen Sondershausen und viele fragen sich: wo bleibt der Typ mit der Flöte?

In BangCock gibt es übrigens in unmittelbarer Nähe zu einem Luxus-Hotel ein Haus, in dem Ratten zum Verzehr gezüchtet werden. Hoffentlich gibt es dort keine Flüchtlinge.

Im Zuge der kulinarischen Erosion warte ich darauf, dass demnächst neben Starbucks ein Laden eröffnet, der Ratten an Schleimspuren thailändischer Transgender Schnecken anbietet. Also, seid vorsichtig mit dem, was ihr im Thai Restaurant bestellt. Denn wenn erstmal der Salzstreuer mit euch redet, habt ihr irgendeine Vergiftung…

Auch interessant aus der englischen Sprache:

idiom to smell a rat [coll.] [idiom]              Unrat wittern [fig.]

to smell a rat [coll.] [fig.]               riechen, dass da was faul ist [ugs.]

Eine Geschichte vom manchmal traurigen Alltag in Thailand

Posted in Asien, Aus Aller Welt, Ausland, Gesellschaft, Kultur & Moral, Süd-Ost Asien, Thailand on Dezember 30, 2019 by Al

In dem Apartment-Komplex in dem ich wohne, gibt es eine Menge Handwerker und ein Büro mit sechs weiblichen Angestellten. Ein Typ, dessen Namen ich bis heute nicht kenne, hat so eine Art Vorarbeiter Stellung und genießt eine Menge Privilegien. Unter anderem bekommt er vom Eigentümer ein Budget um Handwerker, Polizisten und „wichtige“ Leute mit Bier, Schnaps und Fressalien bei Laune zu halten, was er auch schamlos ausnutzt, um sich Gefälligkeiten und Wohlwollen zu erkaufen. Muss er wohl, denn er ist mit seiner Art weit davon entfernt, wenigstens als „nett“ bezeichnet zu werden. Der frischt jeden Morgen seine Impfung gegen Symphatitis A – B und C auf

Wir begegnen uns fast täglich vor dem Haus oder in der Nachbarschaft. Irgendwann gab ich es auf ihn zu begrüßen, da er nie einen Gruß erwiderte. Ein,- zwei Mal machte er in geselliger Runde vor dem Haus abfällige Bemerkungen über mich. Er mag keine Ausländer.

Eine meiner Nachbarinnen, die im Büro der Hausverwaltung arbeitete, hat sich vor zwei Wochen erhängt. Ich kannte sie nicht gut, aber wir hatten einen running gag zwischen uns laufen. Nachdem ich sie beim letzten Thai Neujahrsfest über Stunden tanzen sah wie ein Derwisch, fragte ich sie jedes Mal, wenn wir uns begegneten: und? Heute schon getanzt? Sie lachte immer. Vor zwei Tagen sah ich sie, wie so oft in dem Coffee Shop neben den gierigen Gemüse-Sisters, winkte ihr zu und lächelte, was sie erwiderte. Seitdem fragte ich mich, warum lächelt jemand und strahlt dich am Mittag an, wenn er/sie sich am selben Abend umbringt?

Was ich nicht wusste, sie war mit dem Unsympath verheiratet, lebte aber nicht mit ihm zusammen, sondern mit dem gemeinsamen Sohn, der jetzt so etwa 15/16 Jahre alt sein muß. Ich fragte den Sohn des Hausbesitzers, mit dem ich mich angefreundet habe, ob bekannt ist, warum sich die Frau umgebracht habe? Er gab mir eine Antwort die wohl darauf ausgerichtet war, dass niemand das Gesicht verliert, aber kaum glaubwürdig war. Er sagte: sie hatte wohl Probleme mit ihrem Sohn. Aber der Junge ist weder kriminell, noch drogenabhängig und fällt in keiner Weise negativ auf…

Die Trennung des Ehepaares hat, nach Aussagen einiger Nachbarn einen recht skurrilen Hintergrund. Er hat demnach seiner Frau im Schlaf ihren Goldschmuck, Armband, Halskette und Ringe geklaut, alles verkauft und die Kohle im Puff verjubelt. Die Geschichte wurde von Nutten in der Nachbarschaft erzählt, die bei der Party dabei waren.

Anlässlich der Kremation, haben er und der Sohn sich den Schädel rasiert, als Zeichen der Trauer, was eigentlich ein Hindu-Ritual ist. Der Typ machte einen tief betroffenen Eindruck, aber bei seinem Charakter kann das durchaus eine Maßnahme gewesen sein, um die angereiste Familie zu beeindrucken.

Vor ein paar Tagen stand er nicht weit entfernt von mir vor dem Haus und starrte minutenlang ins Leere. Ich weiß nicht warum, ohne darüber nachzudenken ging ich zu ihm, legte ihm meine Hand auf die Schulter und fragte ihn in Thai ob er OK ist. Er nickte nur, ohne mich anzusehen und ging dann fort.

Gestern, ich war gerade auf dem Weg um ein Bund Lauchzwiebeln zu kaufen, da ruft mich der Typ vom Laden im Erdgeschoss stellt mir diese zwei Pakete vor die Füße und sagt nur: „Plesent flom ……“ und da er kaum Englisch spricht habe ich den Namen nicht verstanden.

Später am Abend fragte mich der Witwer, ob ich das Geschenk erhalten habe und tat so, als käme es von ihm. Ich lag also richtig mit meiner Vermutung, dass er ein ausgemachter Saukerl ist. Nun habe ich erfahren, dass der Sohn des Hauseigentümers, mein neuer Freund James, mir damit ein frohes neues Jahr gewünscht hat

So, oder so, auch nach so vielen Jahren, werde ich immer wieder von den Thais überrascht.

Lebensmitteleinkauf in Asien- wenn die Fleischtheke zum Streichelzoo wird

Posted in Asien, Aus Aller Welt, Ausland, Bangkok, Essen & mehr trinken, Gesundheit & Gute Besserung, Süd-Ost Asien, Sicherheit, Thailand, Uncategorized on Dezember 5, 2019 by Al

„Was darf es sein“ fragt die Verkäuferin in einem mega Supermarkt in BangCok. Antwort der Kundin: „eigentlich wollte ich ein Kilo Schweinelende und 4 Hühnerbrüste kaufen. Aber die, die sie heute anbieten, liegen einfach nicht gut in der Hand und der Schweinskopf fühlt sich nicht wirklich al dente an.“ So in etwa verlaufen hier täglich  hunderttausendfach die Verkaufsgespräche an den Fleisch, Fisch, Obst und Gemüseständen ab.

Hier muss jedes Teil begrabbelt, oder wie man es hier nennt, „erfühlt“ werden. Da lob‘ ich mir die Schilder in amerikanischen Antiquitäten und Souvenir shops auf denen steht: Good to see, nice to hold, if touched it’s considered sold!

41% der Früchte und Gemüse in Thailand sind „hochgiftig“

Die jährliche Untersuchung von Gemüse und Obst durch das Thailand Pesticide Alert Network (ThaiPAN) ergab eine hohe toxische Kontamination von 41% der in die Stichprobe einbezogenen Gemüse- und Obstproben. Das Problem ist in Einzelhandelsgeschäften sogar größer als in Wet markets. Und wem das noch nicht reicht, kann sich auf die „handgemachte“ Gesundheitsgefährdung verlassen.

Taste and try before you die

Wenn uns die Chemie nicht vergiftet, dann der Syph an den Händen in der sakrotanfreien Zone

Mit dem Begriff “Hygiene” sind die hier sehr vorsichtig geworden- Hügenie (um es wie Karl Valentin zu sagen) ist da eher die passende Bezeichnung. Mindestens einmal pro Quartal wird in den Medien berichtet, dass sich Schüler durch Mahlzeiten in der Schulkantine vergiftet haben.  Wie viele sich täglich zu spektakulärer Interaktion mit  dem Loch im Boden begeben müssen, ist nicht bekannt und das betrifft nicht nur den halb-zivilisierten Ackeradel. Die „Chinesifizierung“ mit dem Motto: Traue nicht dem, was du siehst, selbst Salz sieht aus wie Zucker, liegt hier buchstäblich auf der Hand. Wer als Westerner jemals eine öffentliche Toilette, oder die „Squatter“ in den meisten Privathaushalten in Thailand oder China gesehen hat, bekommt Panik, wenn er die übliche Grabbelei an den Verkaufsständen sieht und findet die Situation wirklich rückstandslos beschissen.

Da ist man geneigt, zum Fleischthekendjihad aufzurufen. Mir fällt dazu immer der Spruch ein: man kann mir auch auf den Sack gehen, ohne ihn zu berühren…!!!