Archiv für Pattaya

Kulinarische Fusion „Asia Style“

Posted in Aktuell, AKTUELLES, Asien, Aus Aller Welt, Essen & mehr trinken, Gesundheit & Gute Besserung, Neues aus Wahnsiristan, Süd-Ost Asien, Thailand, Uncategorized with tags , , , on August 11, 2017 by Al

Was passiert, wenn chinesische “Esskultur” (gefressen wird alles was unter dem Tisch kriecht, oder darüber hinwegfliegt) und thailändische Gier (wir fragen nicht, sondern verkaufen grundsätzlich alles was Geld bringt) fusionieren?

Die Kurzversion der Antwort lautet: Es führt zu Betrügereien und Katastrophen für Mensch und Tier, die reichen von Plastik Reis bis zu Labor Eiern. Aber es gibt bestimmt noch Raum für weitere Innovationen:

In Pattaya, ein Ort der von der Tourismusbehörde trotz versiffter Strände und legal entsorgter Abwässer im Meer, sowie  einer der höchsten Kriminalitätsraten des Landes, immer noch gern als das ideale Familienresort gepriesen wird, ist eine Sondereinheit der Polizei ausgerückt, um China Restaurants unter die Lupe zu nehmen. Die Untersuchung brachte zu Tage, dass diverse Restaurants zur Herstellung einer  der teuersten Spezialitäten der chinesischen Küche, statt Schwalbennester Vogelspeichel, billiges Karayagummi benutzt zu haben. Natürlich wurden die Namen der Gierschuppen nicht erwähnt, eine Schwalbe hackt der anderen doch kein Auge aus,- oder? Es heißt, die Polizei ermittelt gegen die Betreiber wegen Betrugs.

Karayagummi ist pflanzlichen Ursprungs. Es handelt sich dabei um das getrocknete Exsudat verschiedener Arten der indischen Stinkbäume.

Stofflich wird es u. a. als Zusatz in Klebstoffen, als Bindemittel in der Papierindustrie sowie in Haftpulvern für Zahnersatz für künstliche Darmausgänge und Haarsprays verwendet. Es ist aber auch in Chips, Saucen, Kaugummi und Eierlikör zu finden. Preis 70 $ per Kg.

Der Betrug mit Suppen aus vorgegaukelter Vogelspucke gehört, ebenso wie andere, schon fast zur chinesischen Tradition wie Ping Pong oder Feuerwerk. Die Brühen sind nahezu geschmacksneutral und erzeugen bei Gourmets absolut kein Feuerwerk im Gaumen. Es wird der Leckerei lediglich nachgesagt, dass sie die Stimmung des männlichen Genitals heben sollen. Das rechtfertigt für Chinesen eigentlich jeden Preis. Daher wird ein Karton Schwalbennester, als Nonplusultra der Geschmacklosigkeit für 888,99 $ zum Verkauf angeboten. Gehobene Qualität geht für bis zu 1000 $ über den Ladentisch. Für denselben Preis bekommt man in China einen ganzen Bernhardiner am Spieß oder zwanzig frittierte Chihuahuas. Dagegen ist die mit Blattgold verzierte Currywurst zum Preis von 5€ ein fairer Deal.

Nach Angaben der thailändischen Vereinigung der (original) Schwalbennest-Anbieter belief sich die ergaunerte Summe durch „Fake Soups“ allein in 2016 auf etwa vier Milliarden Baht (über 102 Millionen Euro). Da werden viele Restaurantbesitzer den Befehl an den Koch gegeben haben: und nun gib Gummi Chef!

Ich denke gerade darüber nach, vielleicht ein Spezialitäten Health Food Restaurant für Chinesen mit Sprachbehinderung zu eröffnen. Ganz oben auf der Menükarte: Papageienbrühe! Und für Schwerhörige Elefantenohren in Reiswein und Trompetenfische in Aspik. Als finalen kulinarischen Absacker empfehle ich bei Depressionen: Kugelfisch nach Art des neuen Azubis.