Archiv für Penang

Asiatische Namen: Herzlichst, Ihr Elvis Banana Wong…

Posted in Asien, China, Gesellschaft, Indien, Kultur & Moral, Thailand with tags , , , , , , , , , on Juni 10, 2011 by Al

country icon Es ist eine bekannte Tatsache: Der richtige Name wirkt Wunder, wenn es darum geht ein neues Produkt auf den Markt zu bringen! Spontan fallen mir dazu Wortschöpfungen wie „Oil of Olaf“ und „Schlüpferstürmer“ ein. Allerdings schiessen Asiaten manchmal ein wenig über das Ziel hinaus, wenn sie sich selbst, oder ihrem Produkt westliche Namen geben, ohne die Bedeutung oder den Hintergrund des gewählten Namens zu kennen. Das kann einen „Westerner“ schon mitunter irritieren.

 Andererseits ist man im Westen auch nicht immer treffsicher bei der Auswahl des Namens. Man denke nur an die Beliebtheit und die Verwendung des Namens Dschingis Khan (Genghis Khan), für eine Band, als Song-Titel und Produktnamen, oder für verschiedene Dinge von Snacks bis zu Restaurants und Reiseveranstaltern. Heute würde dieser Kerl definitiv vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag wegen Völkermord belangt werden. Dort säβe er höchstwahrscheinlich zusammen mit anderen prominenten Kriminellen wie Christoph Kolumbus, dem Konquistador Hernán Cortés de Monroy y Pizarro, General George Armstrong Custer, Idi Amin, Radovan Karadzic, Pol Pot etc.

Kaum anzunehmen, daß die Namenswahl beabsichtigt war

 Wenngleich Indien die bevölkerungsreichste Demokratie der Welt ist, kann so ein Flickenteppich verschiedener Ideologien, Religionen und Kasten mit demokratischen Mitteln kaum effektiv regiert werden. Hitler’s Name steht nicht nur auf dem Subkontinent, sondern auch in China und Japan  mehr für eine effektive Administration und klar gegliederte Hierarchie, als für alles Andere. Daher die Bewunderung, oder wie man in Kärnten sagt: „Die besten Deutschen kommen immernoch aus Österreich!“

Am Besten gefällt mir die Garantieklausel

Was kommt als nächstes Produkt aus China? Martin Bormann Heimwerker-Sets?

 50% der über eine Milliarde Chinesen trägt  einen der neun häufigsten Familiennamen! Wobei lediglich 20 Namen die Mehrheit benennen. Die Suche nach Mr. Lee in Beijing’s Telefonbuch ist also ziemlich absurd! Kein Wunder, dass Chinesen westliche Namen wählen, um sich ein wenig aus der Masse abzuheben. Bei manchen gelingt es, bei andern eben nur deshalb, weil es schwerfällt einen Namen wie etwa „Elvis Banana Wong“ zu vergessen! Angesichts des Nationalismus in China überrascht es dann doch, wie bereitwillig Chinesen westliche Namen annehmen.

 Eine Umfrage ergab, dass in China mehr als 3.500 Babys „Olympics“ benannt wurden. Dies ist zumindest ein Trost für Eltern, die es nicht ertragen können, dass der Nachwuchs nun doch nicht am Tag der Eröffnungsfeier, 8. August 2008 zur Welt kam.

 Zu den Höhepunkten der Namensgebung zählen: „Kevin Dragon“, „Elvis Banana Wong“, „Sherlock“, „Apple“ und „Creamy“. “Hitler Wong“, “Jackal Chang“, „Psyche”, „Hot Sauce“ „Kinki, „Sky“ und sogar „Boot“. Oder wie wär’s mit „Forrest“, „Navy“ „Earthquake“, „Coffee“, „Sky“, „Orange“, „Pear“, „Toyota Fen“, „Turkey“, „Atom“ und „Ariel“. Aber das kennt man ja in Europa auch, wenn ein Dutzend Asylbewerber ohne Pass aus Afrika auftaucht, von denen die Hälfte „Johnny Walker“ heist.

In Thailand, wo „Porn“ und „Korn“ gängige Vornamen sind, und Hautärzte auch schon mal unter dem Namen „Dr. Pornsack“ praktizieren, gibt es auch einige Namen die echt Scheisse sind. Thai Namen können, ähnlich wie walisische Dörfer, endlose Buchstabenreihen haben. Da kommt man bei einem Tässchen Reisfusel schon mal auf die Schnapsidee sich Pee oder Poo, wenn nicht gar Poopee zu nennen. Eine Fernsehproduzentin in Bangkok trägt den wohlklingenden Nachnamen- Pornudomsak! Wenn da man keiner die zwei Buchstaben vor und nach dem  ‚d‘ vertauscht.

Sollte einem das, beim Adressieren eines Briefumschlags aus Versehen tatsächlich passieren, betritt man in Thailand wahrscheinlich die Arena des hierzulande beliebtesten Freizeitsports: Diffamierungsklagen. Aber dazu sollte ich vielleicht besser den Anwalt, Herrn Titiporn, befragen.

Da hat der chinesische Reisebürobesitzer auf der Insel Penang ja noch richtig Glück gehabt. Er heisst schlicht und einfach: Woh Hin!?