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Wenn der Magische Griffel den Laden schmeißen soll

Posted in Aberglaube, Aktuell, AKTUELLES, Asien, Aus Aller Welt, Ausland, Bildung und Einbildung, Glauben & Besserwissen, Kultur & Moral, Süd-Ost Asien, Thailand with tags , on Oktober 10, 2019 by Al

Die thailändische Wirtschaft schwächelt. Allen Faktoren voran die größte Einnahmequelle, der Tourismus, der seit langer Zeit durch Fehlplanung, Sicherheitsmängel, Visa-Irrsinn und Nepp systematisch an die Wand gefahren wird. Ausländische Investoren werden durch immer mehr kontraproduktive Visabestimmungen, orwellsche staatliche Überwachung, epidemische Korruption und eine künstlich überbewertete Währung abgeschreckt. Aber dies wäre nicht Thailand, wenn man für all das nicht die Weltwirtschaft und selbst die entlegensten Nationen verantwortlich machen würde.

Wer als Ausländer im Land ein Unternehmen betreibt, muss ein der Größe der Firma entsprechendes Kontingent an Thais beschäftigen. Aber hier gilt aufgrund völlig verfehlter Bildungs,-und Berufsausbildungskonzepte das Motto: Masse statt Klasse. Aber man sagt ja auch, die Gründung einer neuen Gesellschaft scheitert für gewöhnlich an ihren Dilettanten. Überall gibt es piekfeine Büros, mit einer Anzahl von Angestellten, die an einen Schulausflug erinnert. Die klimatisierten Arbeitsplätze werden fast ausnahmslos von Leuten besetzt, die bevorzugt im Schritt Tempo arbeiten. Die tun nix, die wollen bloß Candy Crush spielen.

Das hier erarbeitete Pensum wird in Europa (abgesehen von griechischen Arno Dübels, den ehemals feurigen Spaniern und den von Geburt an chronisch überlasteten Italienern) von einem Viertel der Mitarbeiter und dazu noch in kürzerer Zeit geschafft. Aber so ist das eben mit einer Projektbremsen-Belegschaft, die sich 24/7 befacebooked und jahrelang zwölf-stündlich ihr Profilbild ändert, während sich das Karrierefirmament hinter dem Schleier humanoider Nebelkerzen aus Nepotisten befindet.

Nützliche Büro Dekoration

Aberglaube ist die Ersatzreligion der Einfältigen

Nun steht man vor der Frage, wie zieht man den Karren aus dem Dreck, ohne dass es schweißtreibend, ermüdend, langweilig, oder schlimmstenfalls auch noch teuer wird? Antwort: mit Thailands Allheilmittel MAGIE! Mit Hokuspokus heraus aus dem Schlamassel.

Zur Erinnerung: Hokuspokus ist ein Zauberwort, bzw. eine Beschwörungsformel, durch die ganz schnell etwas zum Verschwinden oder Hervorkommen gebracht wird.

Niemand Geringeres als die entzaubernde Frau Dr. Theeranuch Pusaksrikit, Dozentin an der Chulalongkorn Business School der Chulalongkorn University, kam durch intensive Forschung mit einem Expertenteam zu dem verblüffenden Ergebnis: Thailänder neigen häufiger dazu, abergläubische Praktiken zu demonstrieren als andere. Die Dame wird tatsächlich für sowas bezahlt. Das nenne ich Zauberei. Die müssen aus lauter Langeweile auf die Idee verkommen sein zu beobachten, wie Einzelpersonen reagieren, wenn sie einen sogenannten magischen Stift erhielten. Die Studie zeigt, dass passive abergläubische Menschen nach dem Erhalt eines magischen Stifts mehr Risikodrang verspüren.

Jetzt ahne ich, was in den 7 Meter langen Anhängern von Stuntmen, Sprengmeistern und Hochseilartisten transportiert wird: gigantische Glücksbringer Kulis von Mont Lang.

Aber wen wundert es, in einem Land in dem Lotteriespieler sogar nach einer schwangeren Losverkäuferin suchen, weil sie glauben, dass eine schwangere Frau ihnen Glück bringen kann? Ich mag gar nicht daran denken, wie es sich auf das Sexleben der Lottofeen auswirkt, wenn die ihren Losverkauf ankurbeln wollen…

Andere Holzhupen verbringen einige Stunden damit, die knorrige Rinde eines Baumes zu reiben, um die Glückszahlen der Lotterie zu ermitteln.

Wie immer, wenn Einfalt, Aberglaube und Profitgier symbionieren, tauchen die „echten Zauberer“ auf, die daran verdienen. Inzwischen bietet eine Stiftfirma ein ganzes Set von Magie-Griffeln in verschiedenen Farben an. Einen für persönlichen Erfolg, einen für allgemeines Glück und sogar einen speziell für Liebesglück.

Hier wimmelt es von Leuten, die dringend einen Betreuer brauchen. Also sollte ich vielleicht alte Kugelschreiber von Armee Offizieren einsammeln, sie in Tarnfarben bemalen und als Magic Military Pens an Einfaltspinsel verkaufen. Hat denen ja schließlich auch zu ungeahntem Reichtum verholfen.

Soweit wie ein gewisser Ken Blackwell, amerikanischer Abgeordneter der Konservativen, würde ich dann doch nicht gehen. Er hat behauptet in Mike Pence sogar den „Pinsel in Gottes Hand“ erkannt zu haben.

Und was war sonst noch so los? Ach ja:

Der Vorsitzende der Generalversammlung der Vereinten Nationen würdigt Thailands Rolle auf internationaler Bühne. Mit was für einem Zauberstift der wohl seine Reden zu Papier bringt…?

 

Touristenattraktion oder Freak Show?

Posted in Aktuell, AKTUELLES, Asien, Aus Aller Welt, Ausland, Kultur & Moral, PHUKET, Süd-Ost Asien, Thailand with tags , , , on Oktober 5, 2019 by Al

Knapp daneben ist auch vorbei…

…auch Nummer Sicher klappt nicht so recht

Einkauf bei den Gierig-Sisters

Posted in Aktuell, AKTUELLES, Asien, Aus Aller Welt, Bangkok, Essen & mehr trinken, Geld, Süd-Ost Asien, Thailand on September 28, 2019 by Al

Der Khlong Toey Wet Market (der größte in ganz Thailand), ist nur etwa 3 Km von meinem Haus entfernt. Aber ich renn‘ da nicht hin, bloß weil mir ein paar Lauchzwiebeln oder ein Bund Petersilie fehlen. Also gehe ich zum nächsten Gemüsestand in meiner Straße.

Die beiden Gierig-Sisters, die den Stand betreiben, halten ihn anscheinend für den No. 1 Nobel- Einkaufstempel des Stadtviertels. Bei denen findet täglich das Sommerfest der Gierlappen, ohne Rücksicht auf die Jahreszeit statt. An das allgegenwärtige Zweipreissystem: Farang Preis – Thai Preis, hat man sich ja schnell gewöhnt, aber man kann es auch auf die Spitze treiben. Man stelle sich das in Deutschland vor. Da müsste man aber das Taschengeld für Migranten in etwa der Höhe von Hauptstadtabgeordneten (60%) auffrischen.

Die beiden Zorngreisinnen, fleischgewordene Menopausen, die erotisch nicht mehr messbar sind, scheinen dazu im ständigen Wettbewerb mit Österreich um den Titel „Unfreundlichste Ureinwohner der Welt“ zu stehen. Bei den horrenden Preisen, die mir die Gierig-Sisters abknöpfen frage ich mich, ob die Zuhause goldene Wasserhähne haben, oder die Kohle einfach nur versaufen. An Kokain,- oder Amphetaminabhängigkeit glaube ich weniger, weil die Gemüse Mafia Mädels beim Einpacken eher das Temperament einer arthrosegeplagten Pfälzer Yoga Lehrerin zeigen. Die beiden Salatschleudern bekommen ihre oft zweitklassige Ware von Familienangehörigen, die auf dem Land wohnen. Würden die Verkäufer auf dem Markt die gleichen Preise aufrufen, würde der Verkauf von Condominiums und Luxusvillen einen gewaltigen Boom erleben.

Eine der „Sisters of no Mercy” wollte mir vor ein paar Tagen 60 Baht für eine nicht mal handgroße Mango abknöpfen. Auf dem Markt bekomme ich dafür 1 Kg und noch eine obendrauf geschenkt. Für 2 Karotten verlangen sie 30 Baht, entspricht dem Marktpreis für ein Kilo und für 5 Lauchzwiebeln + ein Strauch Petersilie = 20 Baht. Für 30 bis 40 Baht bekomme ich ein Bündel Frühlingszwiebeln im Umfang eines Traktoren Auspuffs!

Das war dann einer dieser Tage, an denen ich abends Muskelkater im Mittelfinger verspüre.

Zum Vergleich:

Aber vielleicht sollte diese garantiert profitorientierte Misskalkulation keine Überraschung in einem Land sein, wo ein (nicht wach)gerüttelt Maß an Einwohnern einen Taschenrechner braucht, um 50 + 60 zu addieren.

Ich glaube ich werde den Grünzeug Vermarktern mit Lehman Banker Mentalität demnächst heimlich ein Schild an ihren Stand kleben: